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36 Löcher - und danach eine schöne Blütentraum-Rosen-Tuchmaske...


Normalerweise beginne ich - wenn ich in meinem Blog schreibe - mit dem Anfang.

Heute beginne ich einmal mit dem Ende...

Und das Ende bin ich - ein glücklicher aber erschöpfter Heiner-Golfer.

Ich sitze auf dem abendlichen Balkon, eine Blütentraum-Rosen-Tuchmaske auf meiner müden, von der Sonne gnadenlos attackierten Haut. Ich setze auf den ersehnten Verwöhn-Effekt des Kirschblüten-Extraktes, träume von anmutiger Schönheit und vitaler Ausstrahlung!

Als ich aufwache, sehe ich das Foto auf meinem i-phone. Meine Frau hat's gemacht. Während ich kurz eingenickt war, hat sie’s mir gepostet - und ich denke, ich sollte es Euch zeigen.

So sehe ich also nach 36 Löchern und (fast 180 Schlägen) aus…!


Zwei Tage Turnier!

Team Championship in ‚meinem‘ Golfclub An der Pinnau hieß die Zauberformel, auf die ich mich gefreut hatte.

Am ersten Tag 18 Löcher Zählspiel, die besondere Herausforderung beim Golfen, am zweiten Tag Zählspiel als Klassischer Vierer, Teamwertung. Bei der Tombola winkte als Hauptpreis eine siebentägige Kreuzfahrt auf einem der AIDA-Schiffe!

Mein Wochenend-Partner war Holger, ein guter alter Freund mit besonderem Humor. Als wir einmal in Dänemark zum Golfen verabredet waren und ich noch mit meinem Smart vorgefahren kam, begrüßte er mich mit den Worten: „Mensch Heiner, hattest Du einen Auffahrunfall…“

So ist Holger, immer auf den Punkt!


Wettspiele! Ich liebe Wettspiele! Warum?

Ich gewinne gern! Aber ich kann auch verlieren, ohne mein Eisen 7 an einer Birke zu zertrümmern. Mit anderen Worten: Ich liebe das Spiel, und ich respektiere es!

Um es vorweg zu nehmen! Das war weder Holgers noch mein Wochenend.

Wir haben das Turnier verSIEMt.

Früher sagte man, vergeigt oder verhackt oder verputtet. Heute nennen Golfer eine schlechte Runde eine verSIEMte Runde. Klar, der Namensgeber dafür heißt Marcel Siem. Der Mann aus Mettmann gilt als einer der emotionalsten Golfprofis der Szene. Seine Wutausbrüche und Achterbahnfahrten auf und abseits der Grüns sind legendär - und seit einiger Zeit macht ihm der Cut auch immer mehr zu schaffen…

Zwei Runden, das war’s dann für den langen Marcel!


Gisela und Gottfried - sie haben die AIDA-Reise gewonnen! Glückwunsch und gute Reise!

Bei Wettspielen weiß man nie, welche Flightpartner man hat. Das kann dann unter Umständen eine sehr harmonische Runde werden - oder aber mühsame vier bis fünf Stunden. Alle Golfer, die sich für eine Competition anmelden, kennen diese Problematik - und leben damit.

Müssen damit leben!

Holger und ich hatten Glück.

Stefan und Detlef hießen die beiden Pinnauer, die mit uns um den Championship-Pokal fighteten. Und Detlef eroberte sowieso schon vor dem ersten t-Shot mein Golfer-Herz. Er lobte meinen Blog…Komplimente sind genau der Schmierstoff, den ein Schreiber (bitte nicht Schreiberling…) braucht.

Denn es gibt - so ist es wirklich - kaum etwas Einsameres, als mutterseelenallein an seinem Laptop zu sitzen und seine Gedanken aufzuschreiben. Da ist niemand, der neugierig mitliest und laut aufschreit, wenn ihm etwas nicht gefällt:’ So einen Mist kannst Du doch nicht schreiben…wer soll das denn lesen?’ Und da sitzt auch niemand neben Dir, der in die Hände klatscht und jauchzt:“ Geile Formulierung…super…das liest sich phantastisch.“

Nein, Du bist allein…und musst an Dich glauben.

An das, was Du schreibst. Beurteilt wirst Du erst, wenn der Text auf Sendung ist!


Ja, Du bist beim Schreiben genauso allein wie beim Golfen! Da liegt der Ball, er wartet auf Dich. Du hast jede Menge Zeit, ihn anzusprechen…und dann.. genau! Fliegt er, war’s deine Leistung. Fliegt der Ball nicht…auch…!

Mal verSIEMt, mal nicht verSIEMt! So ist das Leben!

Apropos Leben!

Ich weiß nicht, wie viele Turniere - sagen wir mal in Deutschland - an diesem Wochenend stattgefunden haben. Bestimmt Hunderte! Das heißt - Tausende Golfer und Golferinnen waren auf der Runde.

Bei unserem Pinnau Team Championship schwangen 130 Männer und Frauen ihre Schläger … dank des Kanonenstarts trafen wir auch alle fast zur gleichen Zeit auf dem Clubgelände ein. Lauter Menschen, die ein fröhliches ‚Guten Morgen‘ und ein aufmunterndes ‚Gutes Spiel‘ auf den Lippen hatten. Dann drängelten sie sich auf der Driving Range, und danach ging’s los!

Die Kanone war überall zu hören!

Ich mache mir auf einer Golfrunde oft so meine Gedanken. Auch jetzt wieder, als ich diese zufriedene Heerschar über das 100 Hektar große Golfareal ziehen sah.

Und ich denke, wenn ich uns alle beim Driven, beim Gehen, beim Putten, beim ‚bunkern‘ so beobachte:

DIE WELT KÖNNTE SO FRIEDLICH SEIN!

Jeder von uns will Frieden, seinen Frieden. Jeder von uns hat seine Probleme, jeder löst sie. Irgendwann, irgendwie, mal allein, mal braucht er Hilfe.

Warum kann die Welt nicht so friedlich sein, wie die Golfplatz-Welt?

Warum nicht?



Die Erde ist groß genug und hat Platz für alle.

Es gibt für alle (locker acht Milliarden Menschen) genug zu essen und zu trinken. Warum ist es nicht möglich, Essen und trinken aufzuteilen? Gerechter als jetzt…! Warum gibt es so viel Hass wegen der Religionen?

Es hat doch sowieso jeder seinen eigenen Gott!

Leben und leben lassen - das wäre (m)eine wundervolle Formel!

Ja, und warum überfallen immer wieder Politiker (bzw. deren Armeen) andere Länder? Warum das Blutvergießen, warum werden Familien ausgelöscht? Kinder im Schlaf getötet?Ich habe auch keine Antwort, zumindest keine perfekten.

Ich weiß nur eines: Ich verachte die Despoten dieser Welt. Die Menschen, die mit Blut an ihren Händen leben. Die andere vernichten, nur, um an der Macht zu bleiben. Oder…um an die Macht zu kommen!

Tief durchatmen!

Zurück zum Golfen!


Manchmal frage ich mich, warum ich so eine Leidenschaft für diesen Sport habe!

Warum ich bereit bin, in wenigen Stunden kilometerweit zu gehen - bergauf, bergab, bei jedem Wetter (außer Blitz und Donner natürlich).

Gibt es eine Erklärung dafür?

Liegt die Antwort vielleicht in meiner Kindheit, als ich ein kleiner Junge war? (Mit so einer Entschuldigung biegt doch jeder mal gern um die Ecke…)

Damals habe ich es gehaßt, mit meinen Eltern einen Sonntagsspaziergang zu machen. („Komm mein Junge, wir gehen ein bißchen vor die Tür…“) Ich konnte mich damals nicht davor drücken, weil man zu jener Zeit als Kind noch nicht den Einfluss hatte, bei seinen Eltern das durchzusetzen, was man NICHT möchte…

Also entwickelte ich einen Trick.

Ich schnappte mir beim Sonntagsspaziergangs-Start einen Stein, warf den - so weit ich konnte - nach vorn. Dann ging oder lief ich zum Stein und warf ihn wieder so weit ich konnte nach vorn. Das machte ich immer und immer wieder. Und es hat mir so einen Spaß gemacht, dass der Sonntagsspaziergang nach ein, zwei oder drei Stunden wie im Fluge vergangen war!

Daran mußte ich auch jetzt denken, als Detlef mir die Geschichte seines über 80jährigen Vaters erzählte, der sich am Grauen Star operieren lassen mußte. Der Augenarzt fragte ihn vor der OP, welches Seh-Ziel er denn hätte. „150 Meter…“ hat Detlefs Vater geantwortet. „150 Meter?“ fragte der Doc., „warum ausgerechnet 150 Meter?“ Und Detlefs Vater erklärte dem Doktor den Grund: Der läge auf dem Golfplatz… er könne den Ball zwar keine 150 Meter mehr schlagen…aber er möchte gern so weit gucken können, um die Bälle der anderen zu verfolgen…

Sage ich doch: Die Welt braucht Menschen mit Weitsicht! Und Übersicht!


Ok - ich komme zum Schluß.

Unsere Partner am zweiten Tag waren G&G (Gottfried und Gisela); vier erwachsene Kinder, fünf Enkel - ein Ehepaar, das genau in meine Lieblingsphilosophie paßt: gescheit, souverän und humorvoll. Und obendrein vom Glück verfolgt!

Warum ich das sage? Weil G&G am Vorabend das große Los bei der Tombola gezogen haben: Eine Woche Kreuzfahrt auf der AIDA, Balkon-Kabine, Vollpension und täglicher Landgang!

Congrats, Euch beiden!

Ich schaue jetzt mal kurz in den Spiegel. Ich möchte natürlich wissen, ob meine Blütentraum-Rosen-Tuchmaske gewirkt hat. Ja, mit dem Gesicht bin ich mittlerweile zufrieden!

Wenn nur der Rücken nicht wäre!

Diese Schmerzen in der rechten Hüfte…oder ist es doch das Steißbein? Ich hoffe, kein Wirbelgleiten…

Meine Frau hat mir ihre persönliche Therapieformel verordnet: eine kleine Massage mit Kokusnuss-Öl und dem ätherischen Öl Deep Blue.

Und aus unserem Homöopathie-Schrank fünf Kügelchen Rhus Tox: auf die Zunge legen. Und dann lutschen - nicht schlucken!



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