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GOLFPLATZ
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Spiel, Platz, Sieg!

David Krause mit Pinnau-Pro Andy Arrowsmith

David Krause mit dem britischen Pinnau-Pro Andy Arrowsmith

Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, wer Euch diese wundervollen Golfplätze gebaut hat, auf denen Ihr so gern spielt? Wer für Euch Paradiese geschaffen hat, in denen Ihr so unendlich viele Stunden/Tage/Wochen/Monate/ Jahre  Eures Lebens verbringt, und die Ihr oft liebevoll und treffend ‚Mein zweites Zuhause‘ nennt?
 

Diesen genialen Mix aus Fairways, Bunkern, Greens und Roughs verdanken wir Golfplatzarchitekten. Ich habe einen von ihnen kennengelernt – genauer gesagt: nicht irgendeinen, sondern einen ganz Besonderen. David Krause, Deutschlands erfolgreichster Golfplatzdesigner, der auch meinen Heimatclub gebaut hat: den Golfclub an der Pinnau. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie er den schleswig-holsteinischen Kuhwiesen dieses Schmuckstück von einem Golfkurs mit 27 Löchern abgetrotzt hat.

Die letzten Neun gehen auf sein Konto. Nochmals Danke dafür, David!
 

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Der Mann, der die schönsten Golfplätze baut

David Krause ist Kanadier, der mit mir Deutsch sprach, weil sein Deutsch besser ist als mein Englisch. Von den deutschen Top 50 Plätzen hat der Mann zwölf angelegt. Der C-Kurs in meinem Heimatclub An der Pinnau gehört dazu. Neun Löcher, die die Mitglieder lieben, schätzen und (bei Gegenwind) fürchten… und deretwegen so mancher Greenfee-Spieler viele Kilometer fährt, um hier das berühmt-berüchtigte Links-Course-Feeling zu erleben.

Ich habe großen Respekt vor Architekten. Architekten bauen Häuser, Wohnungen, bauen Brücken und Tunnel. Sie können berechnen, warum ein Wolkenkratzer steht, obwohl er auf Sand gebaut ist, sie können Wasser umleiten. Tja, und was das Golfen betrifft, greifen sie in die Natur ein, ohne ihr idealer Weise das Gesicht zu nehmen. Wer mit der Natur so in Einklang sein kann, ist ein international gefragter Golfplatzarchitekt… einer wie David Krause eben.


Gibt es unter den Plätzen, die er angelegt oder umgebaut hat, Lieblingsplätze? "Meine Plätze sind wie Kinder", sagt der Mann fürs Grüne, "ich liebe sie alle. Und jeder hat – wie Kinder eben auch – sein eigenes Gesicht, seinen eigenen Charakter."
Ich kann die diplomatische Antwort von David Krause gut verstehen. Besonders dann, wenn man das WHO IS WHO der Plätze liest, bei denen er seine Finger im Spiel hatte: WINSTONlinks und WINSTONopenGolfclub Hamburg OberalsterGut Kaden Golf-und Landclub, die WendloheFalkensteinTreudelbergGut Apeldör, Hardenberg Golf Resort (Niedersachsenkurs)   Golfpark Strelasund, GC Deinster Mühle, Hittfeld … und letztendlich wohl der berühmteste von allen, das Highlight, auf dem 1997 sogar der Ryder-Cup ausgetragen und von den Europäern gewonnen wurde: Valderrama im spanischen Andalusien! 

 

Und überall, Ihr ahnt es. überall auf diesen phantastischen Plätzen darf David Krause spielen, ohne Greenfee zu zahlen! Ist das nicht herrlich? Das würde ich auch gern…

Wie wird man Golfplatz-Architekt?

David Krause, Golfer mit Herz und Seele, nimmt mich mit auf eine Reise in seine Vergangenheit. Er war 14, als er in Kanada mit seinem Freund, mit dem er im Winter Eishockey spielte, anfing zu golfen. Mit dem Rad fuhren die beiden Jungs zum Golfplatz um die Ecke. "Weil der Vater von meinem Freund dort auch spielte, durfte ich sogar gleich mit auf den Platz…"
 

Zu Weihnachten gab’s sieben Schläger, zwei Hölzer, fünf Eisen. Zum Geburtstag schenkten ihm seine Eltern die Mitgliedschaft im Golfclub. Jahresbeitrag: 25 Dollar. "Meine Eltern waren natürlich happy, dass ich golfte. So wussten sie, dass ich gut aufgehoben bin und in der Natur war."  Eine Erkenntnis, die sie mit Millionen Eltern teilen.
Aber der junge David spielte nicht nur – er interessierte sich auch für den Platz, für die Gräser, auf denen er spielte. So half er den Platzpflegern, machte schließlich eine Ausbildung zum Greenkeeping in Turfgrass, wurde Headgreenkeeper – fünf Jahre lang!

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Bei den Besten lernen

"Man braucht", sagt David Krause, "natürlich ein bisschen Glück, wenn man nach oben will… und mein Glück war, dass ich über einen Freund Kontakt zu Robert Trent Jones bekam." Das Glück – David ist das beste Beispiel dafür – gehört dem Tüchtigen.

Nun, wem der Name Robert Trent Jones nichts sagt: Er ist einer der berühmtesten Golfplatzarchitekten der Welt. Und der hatte damals gerade von einem Zinnkönig, Milliardär und Golfenthusiasten namens Jaime "Jimmy" Ortiz-Patiño den Auftrag bekommen, das andalusische Golfparadies in Sotogrande weiter zu gestalten. Valderrama hieß das Zauberwort – und für diesen Kurs brauchte Robert Trent Jones einen Projektmanager der Spitzenklasse.
Ihr ahnt, wer dieser junge kreative Projektmanager wurde, der fortan sieben Tage die Woche arbeitete, weil sein Chef nur zweimal im Jahr aus den USA einflog: David Krause!

Und so lernte er schon früh die Großen dieser Golfwelt kennen: Tiger Woods, Nick Faldo, Ian Woosnam, Bernhard Langer, Severiano Ballestero.

Seve Ballesteros, dieser stolze und viel zu früh verstorbene spanische Weltklassespieler, erkannte Krauses Fähigkeiten und lockte ihn in seine Golfbplatzbau-Firma. David Krause erinnert sich voller Respekt an ihn: "So ein ungewöhnlicher Mann! Er war einfach etwas ganz Besonders. Wenn Seve im Raum war, war der Raum gefüllt." 

Dennoch: Seve konnte David Krause nicht länger als viereinhalb Jahre halten – dann wurde die Liebe noch stärker als die Faszination, mit Ballesteros zusammenzuarbeiten. Die Liebe war eine deutsche Frau, und sie führte den Kanadier schließlich nach Deutschland! Hier lebt er nun seit über 20 Jahren, erschafft und renoviert die Golfplätze, die unsere Freizeit bereichern.

Was ist eigentlich "ein guter Golfplatz", Mr. Krause?

Der Ausnahme-Architekt gibt eine einfache Antwort: "Jeder muss ihn gern spielen wollen." Eine Antwort, die man auf jedes Business der Welt übertragen müsste!
„Wir müssen immer einen Spagat hinlegen. Nur fünf Prozent aller deutschen Freizeitgolfer sind einstellig, also etwa 30.000 Menschen. Die anderen 95 Prozent spielen zwischen hcp 11 und 54. Das heißt: Wir können nicht nur einen Platz für die wenigen Spitzengolfer anlegen, wir müssen einen Kurs bauen, auf dem ALLE happy sind." So hab ich das noch nie betrachtet.

"Keiner hat Lust", fährt Krause fort, "nur Bälle zu verlieren, nach jeder Runde gedemütigt vom Platz zu gehen. Ein Platz muss fair sein. Wir wollen mit Freude auf den Platz gehen und ihn möglichst mit Freude verlassen. Für die meisten ist das Golfspiel an sich schon anspruchsvoll, auch ohne große Anzahl von Hindernissen auf der Runde. Deswegen erfordert es ein gutes Verständnis von Golfdesign, um Golfbahnen zu gestalten, die eine angemessene Herausforderung für den durchschnittlichen Golfer darstellen und den besseren Golfer dennoch zum Nachdenken anregen."

Mit einem leichten Schmunzeln sagt er: "Ich denke, meine Firma hat sich einen Namen gemacht, weil wir alle im Team nicht vergessen, dass die Spieler auch Spaß haben wollen und sollen. Es geht nicht um Millionen, es geht um Golf. Und wenn dann doch mal ein Ball in die falsche Richtung fliegt und im Wasser oder im Rough landet – so ist das im Leben – ist das nicht schlimm. Schlimm und zermürbend sind nur dauerhafte Misserfolge."
 

David Krause selbst ist einstellig; allerdings nicht mehr 2,9 wie noch vor ein paar Jahren, sondern mittlerweile hcp 8. "Ich komme einfach zu wenig zum Üben."
 
Wann spielt er eigentlich die Plätze, die er auf dem Reißbrett entwirft? Wenn sie fix und fertig sind? "Nein, nein, so lange warte ich nicht." Er schüttelt den Kopf.  "Ich spiele sie schon, wenn sie noch eine Baustelle sind… das sind dann meine Geheimspiele. Morgens früh oder abends vorm Dunkelwerden. Niemand guckt zu, und ich kann sehen, ob alles gut ist, oder ob ich noch Korrekturen machen muss. Ich möchte ja, dass die Mitglieder dann glücklich sind mit dem Platz, auf den sie so sehr gewartet haben…"
Er sagt, es ist eine Ehre für ihn, dass er diese Anlagen bauen darf, auf denen wir die Welt vergessen und den rauen Alltag hinter uns lassen. Man muss schon eine Seele haben wie er und eine tiefe Liebe zur Natur, um solche Orte zu erschaffen.

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