Sylt, meine Liebe…
In der kommenden Woche beginnt das Masters. Doch bevor ich Euch (digital...) mit nach Augusta nehme, möchte ich Euch ein anderes Ziel schmackhaft machen! Sylt!
Wart Ihr schon mal dort? Sicher! Schließlich ist Sylt nicht nur Deutschlands nördlichste und teuerste Insel, sondern mit seinen vier faszinierenden Golfkursen eine Golfperle. Wer einmal auf Sylt war, wird die Insel nicht vergessen! Ich kann mich an meine letzte Golf-Sylt-Reise noch sehr gut erinnern. Mit meinen Freunden war ich da. Nach der letzten Runde sind wir zu viert in unserem Hotel in den Whirlpool gestiegen. Schampus und Käse wurden an den Beckenrand geliefert. Vier nackte Männer im Pool, die sich Geschichten erzählten und dröhnend lachten. Einfach herrlich!
Aber als wir dann in unsere Zimmer kamen, war uns gar nicht mehr zum Lachen! Die Zimmer waren geknackt, und was man mitnehmen konnte, war weg. Sogar unsere Schlipse... Dem Hoteldirektor tat die Sache natürlich leid, die Polizei suchte vergeblich nach ernstzunehmenden Spuren. Wie gut, dass wir einen Versicherungsmanager in unserem Whirlpool hatten...
Wie auch immer - Sylt ist immer eine (Golf-)Reise wert!
Budersand
BUDERSAND: Wer auf dem Links Course spielt, der hat das Wattenmeer vor Augen – ein Stück Schottland im Süden von Sylt! Ein Links Course, eine golferische Herausforderung. Wer hier seine Schläger aus dem Bag holt, lässt sich auf ein Spiel mit den Elementen ein, weiß, dass er auf Deutschlands zweitschwerstem Platz die Grüns angreift. Oder versucht, sie anzugreifen…
Warum bläst Wind beim Golfen eigentlich immer von vorn?
Sylt ist nun mal Sylt – Wind, der die Bälle unter seine Flügel nimmt! Meist bläst der Wind von vorn oder von der Seite, selten von hinten!
Tausende Golfer haben in Budersand schon gespielt, lagen mit ihren Bällen im Topfbunker oder versenkten die Kugel in der Heide oder im Strandhafer. Wer hier sein Handicap spielt, hier in Hörnum, auf diesem Golf-Biotop zwischen den Meeren, der hat sich wahrhaftig auf der Clubterrasse einen Drink verdient. Und wer sein Handicap nicht spielt, der erst recht. Denn er kann sich dafür belohnen, dass er auf einem von Deutschlands besten Plätzen gegen Wind und Wetter gekämpft hat. St. Andrews kann so nah sein!
Golf-Club Sylt
Der Küstenplatz vom GOLF-CLUB SYLT ist der nächste faszinierende Kurs zwischen Dünen und Meer - durchzogen von Wasserhindernissen, naturbelassenen Roughs und einem Heidebiotop. Hier sind die Grüns rasant schnell, und es kann schon mal sein, dass man Promis im Flight hat. Sie fahren gewöhnlich in edlen Kutschen vor.
Mir ist es vor Jahren einmal passiert, dass ich auf dem - verblüffenderweise - leeren Platz vorm Clubhaus parken wollte. Ich hatte den Schlüssel noch nicht ganz aus dem Schloss gezogen, als schon ein Herr mit dieser typischen Weg-Weg-Geste heraus eilte und erklärte: „Hier dürfen Sie nicht stehen…der Platz ist für Jaguarfahrer reserviert!“ Na dann… Da musste ich mit meinem Golf im wahrsten Sinne des Wortes in die zweite Reihe. Nun gut, bin ich ja selbst schuld, wenn ich keinen Jaguar fahre.
Kampen von seiner schönsten Seite
Ansonsten freilich bietet dieser Club charmante Gastfreundschaft und vor allem Golf vor einmaliger Kulisse. Vom ersten Abschlag hat man einen wunderschönen Blick auf den Kampener Leuchtturm. Am 3. Tee blickt man auf die Braderuper Heide. Am 12. Loch genießen Golfer (und deren Caddies) den spektakulären Ausblick auf das Wattenmeer und die östliche Küste.
Last but not least: 9. und 18. Loch liegen auf einem großzügigen Doppelgrün vor dem reetgedeckten Clubhaus mit dem Panorama der Kampener Dünen.
Wer noch diese oder jene Trainerstunde braucht, um mit dem Ball im allgemeinen und der Natur im Besonderen besser klar zu kommen, der wendet sich an Allan Owen, den Inhaber der Sylter Golf Academy. Was ihn u.a. auszeichnet: Leidenschaft und Geduld, Geduld, Geduld.
Owen arbeitet mit seiner Crew in einem Abschlaghaus mit dem Videocomputersystem SCOPE. Ultramodern und sehr interessant, sich selbst beim Golfen zuzuschauen!
Sorry, fast hätte ich’s vergessen - Steffen’s Restaurant mit dem phantastischen Blick über den Golfplatz bis zum Kampener Leuchtturm. Und wer es sich besonders gemütlich machen möchte, der ‚versteckt‘ sich auf der Terrasse in einem Strandkorb. Ich sag’s ja: Sylt hat was! Kein Wunder, dass ich im Mai auf dem Autoreisezug bin – allerdings immer noch ohne Jaguar!
Willkommen in Morsum!
Der Golf Club Morsum: Er gehört zweifelsfrei zu den feinsten deutschen Privatclubs. Verleger Axel Springer hatte den Platz 1964 gegründet – und noch heute gehören die meisten Mitglieder dem Industrie- und Medien-Adel an. Trotz der Exklusivität: ‚Ganz normale‘ Golfer mit einem respektablen Handicap dürfen hier ebenfalls spielen, inmitten der wunderbaren Natur der Morsumer Wiesen, eingerahmt von Wald und Wasser.
Mit seinem alten Baumbestand und der hügeligen Deichlandschaft zeigt der Platz ein stückweit auch die urtypische Seite der Insel. Im ruhigen und windstillen Osten der schönen Nordseeinsel liegt der Golf-Club in unmittelbarer Nachbarschaft des Morsumer Kliffs, einem der ältesten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins und fernab von jeglichem Trubel.
Wer hier in Morsum eine Startzeit bekommt und sich einen Tag lang wie privilegiertes Mitglied fühlen darf, der sollte ruhig ausnahmsweise einen Schlag mehr machen. Denn in dieser friedlichen Idylle ist jeder Schlag ein Genuss!
Marine Golf-Club mit Vergangenheit
Der Marine-Golf-Club Sylt hat nicht nur einen exzellenten 18-Loch-Kurs, sondern auch eine ganz besondere Vergangenheit. Es war 1953, als die auf Sylt stationierten Briten auf dem zuvor als Flugplatz genutzten Gelände einen 6-Loch-Golfplatz bauten. Bis zum Abzug der Royal Air Force war der Golf Course nur für die britischen Truppen bestimmt.
In den 60er Jahren, nach Abzug der RAF, wurde der Golfplatz von dem Hamburger Verleger Axel Springer genutzt, bis er sich einen eigenen Platz in Morsum bauen ließ. 2006 wurden – nach viel Hickhack mit Behörden – neue 18 Löcher eröffnet: sehnsüchtig erwartet von all jenen Golfern, die sich auf der Insel bis dahin ein wenig stiefmütterlich behandelt gefühlt hatten. Und ein tolles Clubhaus gibt’s auch noch!
Wer hier spielen möchte – oft in Gesellschaft vom Rotschenkel, dem hochbeinigen aber nur amselgroßen Wattvogel – kann das gern tun. Mitglieder anerkannter Golfclubs mit eingetragener Platzreife (-54) sind ganzjährig willkommen… allerdings nur morgens vor 9.30 Uhr und nachmittags ab 14.30 Uhr. Es sei denn, es ist so gut wie nix los auf dem Platz!