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Was ist eigentlich ein guter Putt?

  • HHReichelt
  • 29. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Antwort ist klar; Ein guter Putt ist drin.

ree
Glücklicherweise ist das Loch an manchen Tagen so groß, dass man meint, man müsse einfach nur eine Murmel in ein Weinfass rollen lassen. An anderen Tagen … schlimmer noch… an anderen Bahnen am gleichen Tag, ist das Loch wie zugenagelt. Mal ist der Ball zu lang, mal zu kurz, mal zu weit rechts, mal zu weit links. Überall - nur nicht da, wo er hin sollte: IM LOCH.

Und wenn er nicht fällt, dann kommt die Hähme der lieben Mitspieler dazu. Schießt der Ball wie eine rollende Rakete am Loch vorbei, gibt es garantiert immer einen auf dem Green, der vor sich - aber für jeden hörbar - hinmurmelt:“ Schöne Durchschnittsgeschwindigkeit…“ Bleibt der Ball zu kurz, kommt aus einer anderen Ecke der Satz, den wir alle kennen: „Eine wissenschaftliche Untersuchung hat ergeben, dass 99 Prozent aller zu kurzen Putts keine Chance haben, ins Loch zu fallen…“ Hahahaha.

Hat man nur noch einen Putt aus einer Millimeter-Entfernung, schwadroniert irgendjemand: „DIE kannst Du…“ Es gibt sogar Mitspieler, die ins direkte Ansprechen hineinquatschen: „Da hast Du aber noch ‚n schönen Wadenbeißer…“

Ich habe mal mit einer Dame… - na, ja, Dame…? - gespielt...Nach dem dritten oder vierten Putt schrie sie: „Ich putter mir hier den ganzen Score in’ Arsch…“ und dabei trat sie so heftig auf, dass sich das Green von ihrem Schuhabdruck nur schwerlich erholte. Ich weiß, wie das ist, wenn die Putts nicht fallen. Da jagt man die Kugel mit einem starken Schuss 170 Meter über das Wasser - und nach dem Erfolg dann gleich der Mißerfolg; Kein Putt fällt!

Ich habe das oft erlebt - aber besonders gut kann ich mich an eine Runde mit Freunden im spanischen Valderrama erinnern. Das war zu einer Zeit, als ich relativ locker mit dem zweiten Schlag auf dem Grün lag…aber auf den schweren, welligen, ondulierten andalusischen Greens bin ich meist mit drei oder eher noch vier Putts vom Grün gegangen. Was heißt gegangen - mürrisch geschlichen. Und meine Freunde feixten: „Heiner, Du kannst eben nicht alles…Du kannst sie fliegen lassen, aber putten musst Du wohl noch üben.“

ree
Schöne Freunde! Jedenfalls haben wir abends ein paar Flaschen Rioja drauf getrunken. Am anderen Morgen konnte ich mich nur noch an die guten Putts erinnern! Das ist wie Frauen schön trinken…!

Was soll ich Euch sagen, was Ihr nicht selber wisst? Putten muss man üben. Üben, üben, üben. Immer wieder. Die Richtung muss stimmen, der Rhythmus muss stimmen, die innere Ruhe. Und letztendlich brauchen wir auch alle ein bißchen Glück.

Grüns zum Üben gibt es genug, Bücher, in denen steht, wie man es machen soll, könnt Ihr euch rauf-und wieder runterladen. Amüsant finde ich das Video von Sam Davies. Er hat die vier Wände zum ultimativen Putt-Parcours umgebaut. Wichtigstes Utensil zum Nachputten; eine leere Klorolle…Geduld und Humor! Und natürlich einen Putter, der gut in Eurer Hand liegt.

Denn wie sagte schon Winston Churchill :“Golf ist ein dämliches Spiel, das mit Utensilien gespielt wird, die für diesen Zweck gänzlich ungeeignet sind.“

 
 
 

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Hans-Heinrich Reichelt

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