Wer kann sich noch eine Golfreise leisten?
Ist Golf ein Sport für die Reichen?
Für die Einfluss-Reichen?
Gewiss, weltweit versuchen täglich Millionäre und Milliardäre, den kleinen weißen Ball in das viel zu kleine Loch auf dem Green zu bringen.
Auf den Parkplätzen dieser Welt stehen sie, die Synonyme für Reichtum: Maserati und Bentley, Porsche, Jaguar, Aston Martin.
Und wer wirklich was auf sich hält. landet mit dem Heli am ersten Tee.
Herrlich, wenn man nicht aufs Geld gucken muss.
Aber vielleicht sind manche dieser Leute auch so reich geworden, weil sie aufs Geld geguckt haben...
Ich habe einige reiche Golf-Freunde, und manchmal gibt es Momente, in denen ich sie um ihre finanzielle Sorglosigkeit beneide.Nicht um ihr Geld, aber um die Freiheit, die sie mit ihrem Geld erlangen.
Aber ich will hier hier und heute gar nicht über die M&M sprechen.
Ich möchte heute eher den Menschen eine Stimme geben, denen die unerhörten Preise und Inflation weh tun. Ich spreche vom Mittelstand, den es heute kaum noch gibt.
Und ich meine die Golfer und Golferinnen, die sich vor gar nicht langer Zeit noch herrliche Golfreisen leisten konnten - schnell mal ne Woche nach Andalusien, ein paar Tage an die Algarve oder nach Malle, golfen, schlemmen und flirten in Austria.
Viele können sich diese Golfreisen nicht mehr leisten.
Warum?
Ich kriege täglich die Antwort, wenn mir Angebote für Golfreisen ins Haus flattern, die wirklich verlockend sind.
Aber immer öfter unbezahlbar sind!
Ich weiß noch, als ich vor ein paar Jahren bei einem Reiseveranstalter eine Gruppenreise über Silvester im Robinson Club an der Algarve buchte.
Ich mußte mich nur fragen: Habe ich Zeit und Lust in dieser Zeit?
Oder will ich lieber in den Schnee?
Heute muss ich mich - und viele, viele müssen das auch - fragen:
Woher soll ich das Geld nehmen?
Ein paar Beispiele!
o Eine Woche Teneriffa Golf - wohlgemerkt ohne Flug - ab 2.345 Euro. Einzelzimmerzuschlag 550 Euro.
o Eine Woche Costa Navarino in Griechenland - 2.500 Euro, Einzelzimmerzuschlag um die 500 Euro.
o Silvester in Dubai - ab 2.300 Euro - Einzelzimmer ab 1350 Euro.
o Zehn Tage Südafrika - ab 5.000 Euro - Einzelzimmer ab 1.850 Euro.
o Catalunya in Spanien, eine Golfreise ab 2.600 Eur0, Einzelzimmer 940 Euro.
Und so weiter, und so weiter...
Selbst die Pro's in meinem Heimatclub, die wirklich sehr scharf rechnen und im Interesse ihrer Schüler und Schülerinnen scharf kalkulieren, müssen Reisen canceln, weil die Nachfrage zu gering ist.
Und die Nachfrage ist zu gering, weil die Kohle nicht da ist.
So einfach ist das.
Gibt es ein Patentrezept?
Ich habe keines.
Der Lottogewinn wäre eine Alternative, ist aber höchst unwahrscheinlich.
Sollten wir auf die wundervollen Golfreisen verzichten?
Bitte nicht.
Ich denke, wir haben nur eine wirkliche Alternative. Und die heißt:
Wir müssen gucken, Preise vergleichen. Und wenn das alles nicht hilft, müssen wir den Charme unserer Heimatclubs neu entdecken und das Golfer-Glück nicht nur in der Ferne suchen, sondern zu Hause.
Ja, das meine ich ernst, und in diesem Zusammenhang empfehle ich gern das Buch 'DerAlchimist' von Paulo Coelho. Es ist die Geschichte von Santiago, einem andalusischen Hirten, der den wiederkehrenden Traum hat, dass am Fuße der Pyramiden ein Schatz auf ihn wartet. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Natürlich geht der Hirte los, um am Ende zu sich selbst zu finden und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass das Leben Schätze bereit hält, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind.
Und meistensteils liegen diese Schätze direkt vor Deiner Haustür...
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